Wer erfolgreiche Internetprojekte betreiben möchte, der wird in den meisten Fällen nicht ohne eine regelmäßige Analyse der Besucher auskommen. Natürlich gibt es auch erfolgreiche Projekte, die mehr oder weniger ein Selbstläufer sind, aber das ist eher die Ausnahme. Auch der Webmaster Friday macht sich in dieser Woche Gedanken um dieses wichtige Thema.
Warum eine Webseite analysieren?
Es gibt zahlreiche Gründe für eine Analyse der eigenen Webseiten. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob diese kommerziell oder aus Spaß an der Freude betrieben werden. Selbst bei privaten Seiten möchte man doch gerne hin und wieder wissen, wer sich auf den Seiten tummelt, nach was gesucht wurde, welche Beitrage am interessantesten waren und von wo die Besucher gekommen sind. Bei kommerziellen Webseiten ist dieses Wissen natürlich bares Geld wert. Nur wenn ich weiß, von wo die meisten Besucher kommen, kann ich gezielt werben. Auch die meist besuchten Seiten sind von elementarer Bedeutung. Nur wenn ich weiß, was meine Besucher sehen oder lesen wollen, kann ich die richtigen Themen behandeln. Private Blogs richten sich meist nach den Interessen des Betreibers und dieser wird auch nur selten von seinem Thema abweichen. Kommerzielle Blogs sollen aber Geld einspielen und müssen daher das bieten, was vom Leser erwartet wird.
Das richtige Tool zur Auswertung und Analyse
Der Markt bietet zahlreiche Tools, die man zur Analyse der eigenen Projekte einsetzen kann. 5 kostenlose Varianten möchte ich an dieser Stelle erwähnen und kurz beschreiben. Bereits zu Beginn kann man aber schon verraten, das keines der Tools Google Analytics das Wasser reichen kann. Im kostenpflichtigen Bereich existieren zwar einige, aber ich persönlich würde immer wieder auf Google Analytics zurückgreifen, da es zum einen kostenlos ist und zum anderen einen enormen Leistungsumfang hat.
- Google Analytics
- Piwik
- Webalizer
- Histats
- WP-Stats
Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht meine Statistiken abrufe. Mehrfach schaue ich täglich, was in meinen Projekten los ist. Hier verwende ich aber nur selten die Webseite von Google Analytics. Da ich glücklicherweise ein iPhone und iPad besitze, habe ich mir natürlich auch die entsprechenden Apps gekauft und nutze diese intensiv. Zum einen nutze ich Analytics Pro für iPad und Analytics Pro für iPhone. Da ich auch noch ein Android Smartphone besitze, habe ich natürlich dort ebenfalls eine entsprechende App installiert. Am meisten hat mich hier Analytix for Google Analytics überzeugt.
Um alle Funktionen von Google Analytics zu beschreiben, reicht der Platz an dieser Stelle nicht aus. Am wichtigsten sind für mich aber die Anzahl der Besuche, absolut eindeutige Besucher und die Absprungrate. Letzte kann man vorrangig durch guten Content beeinflussen und mein Ziel ist immer ein Wert, der unter 50% liegt. Damit hat man schon eine sehr gute Zahl, da auch bedacht werden muss, das die meisten Projekte Stammleser haben, die mehrfach am Tag herein schauen und nach neuen Artikel Ausschau halten. Auch Besucher die sich einen Artikel komplett durchlesen und dann die Webseite verlassen, werden zur Absprungrate hinzugerechnet, da keine weitere Unterseite aufgerufen wurde. Realistisch betrachtet gehören diese Leser nicht in diese Gruppe, aber Google Analytics wertet hier nicht die Zeit, die der Besucher auf der Webseite verbracht hat, obwohl sie gemessen wird.
Bei einigen Projekten ist für mich auch wichtig, mit welchem Browser der Besucher auf die Webseite kommt. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob es Firefox, Opera, Chrome oder der Internetexplorer waren. Interessant ist für mich, ob es sich um Desktop-Browser oder einen mobilen Browser handelt.
Die Einbindung in die eigene Webseite erfolgt über einen kleinen JavaScript Codeschnipsel, mit dem diverse Werte übermittelt werden können.
Piwik ist ein Open-Source Projekt, das in PHP realisiert wurde und vom Umfang her gar nicht so weit von Google Analytics entfernt ist. Ein besonderer Vorteil ist hier, das die Scripte auf dem eigenen Server laufen und damit keine Daten an fremde Dienste übermittelt werden. Das kann aber auch als Nachteil gewertet werden, da entsprechende Serverkapazitäten bereit stehen müssen. Bei einer gut besuchten Seite, kann durchaus mal der Rechner schlapp machen. Über eine Schnittstelle können externe Programme die Daten abrufen und beispielsweise innerhalb einer Desktopanwendung anzeigen.
Auch dieses Tool ist webbasiert und läuft auf dem eigenen Server. Der Webalizer ist das erste Tool, das ich zur Websiteanalyse eingesetzt habe. Leider wird es nicht mehr weiterentwickelt. Die letzten Updates kamen 2009. Der Funktionsumfang ist deutlich geringer als bei Google Analytics.
Dieses Tool ist komplett kostenlos und wertet die Daten in Echtzeit aus. Der Funktionsumfang kann sich durchaus sehen lassen und reicht für die meisten Webseiten und Projekte absolut aus. Mit einer einfachen und kostenlosen Registrierung auf Histats.com ist man bereits dabei. Fehlt nur noch die Installation eines kleinen Zählers oder eines versteckten Trackers und die Analyse kann beginnen.
Als Plugin für WordPress wartet WP-Stats mit einer sehr großen Funktionsvielfalt auf. In den meisten Fällen sind diese für den Webmaster absolut ausreichend. Aber auch hier muss man beachten, das die Scripte auf dem eigenen Server laufen. Damit werden zwar keine Daten weitergegeben, aber der Rechner belastet.
Das Thema Datenschutz
Dieses Thema ist immer häufiger in den Medien und gerade bei Google Analytics hat man oft das Gefühl, das sich alle gegen diesen Dienst verschworen hätten. Wer hier keine Daten an fremde Server abgeben möchte, der sollte sich eines der Tools aussuchen, die auf dem eigenen Server laufen. Aufgrund der Funktionsvielfalt möchte ich aber keinesfalls auf Google Analytics verzichten. Es geht mir hier auch nicht darum, das Surfverhalten der Besucher zu erschnüffeln. Das ist auch gar nicht möglich. Ich kann keine der Zahlen irgendeinem Benutzer zuordnen und weiß absolut nicht, wer dahinter steht. Anders sieht das sicher bei Google aus. Hier kann man vermutlich mehr mit der IP-Adresse und den entsprechend gesetzten Cookies anfangen. Allerdings gibt es auch hier eine Möglichkeit, dies weitestgehend zu unterbinden. Mit einem Plugin wie Google Analytics for WordPress kann man durch einen einfachen Klick die IP verschleiern und damit eine eindeutige Zuordnung verhindern. Manuell kann man das erreichen, indem man _gat._anonymizeIp der Parameterliste im Tracker hinzufügt. So verfahre ich bei allen Projekten und hab das auch in die Datenschutzhinweise im Impressum eingetragen.